Was macht Technik mit uns?
Betrachtet man Science-Fiction-Serien aus den 1980er und 1990er Jahren, zum Beispiel Star Trek: The Next Generation, ist jetzt im Jahr 2023 einiges etabliert, was damals noch Zukunftsmusik gewesen war. Ich denke insbesondere an Mobiltelefone und Videokonferenzen.

Andere Technologien wie das Beamen gibt es noch nicht. Die Außerirdischen in Star Trek sind auch fiktiv. Doch eine Rasse kann als Sinnbild für den leiblich gefährdeten Menschen stehen: die Borg. In Star Trek sind die Borg mir besonders unheimlich, mit ihrer Symbiose aus Organischem und Technischem.
Mir fällt in unserer Zeit auf, dass unsere Technik immer dichter an unseren Körper herankommt. Mobiltelefone halten wir ans Ohr, Sensoren für die Messung des Blutzuckers klebt an unseren Oberarmen, der Fingerabdruck entsperrt das Handy. Ist der nächste logische Schritt, dass mehr Technik in den Menschen kommt? Wie es zum Beispiel in der Medizin üblich ist: Man denke nur an künstliche Herzklappen, Hüften oder Kniegelenke. Wird das Organische irgendwann ein Überlebensnachteil sein?
Technik statt Menschen
Neben dieser zunehmenden Verschmelzung von Mensch und Technik, verdrängt Technik Menschen, vornehmlich von ihrem Arbeitsplatz. Hier eine Auswahl:
Ausgestorbene Berufe | Durch Technik ergänzte oder ersetzte Berufe | Gefährdete Berufe |
Köhler | Montage-Roboter zum Beispiel in der Autoindustrie | Mitarbeitende an der Information / Empfang zum Beispiel in Pflegeheimen oder Krankenhäusern |
Laternenanzünder | Selbstbedienungskassen zum Beispiel in Supermärkten | Korbflechter*innen |
Schrankenwärter | Virtuelle Instanzen mit künstlicher Intelligenz zum Beispiel in Bibliotheken | Übersetzer*innen |
Telefon-Vermittlerin | 24/7-Automaten für Lebensmittel, insbesondere Milch | Bus-, Straßenbahn- und Zugführer*innen |
Demut als Antwort
Technik suggeriert Perfektion, vielleicht sogar Unsterblichkeit. Meine persönliche Antwort auf diese Entwicklung ist Demut. Demut kommt aus dem Altdeutschen und kann mit „gering oder niedrig sein“ übersetzt werden. „Demut“ meint, sich Gottes Willen unterzuordnen und sich in den Dienst für andere zu stellen. Schon in der Bibel finden sich Allegorien, die vor Hybris des Menschen warnen, zum Beispiel der Turmbau zu Babel. In dem Buch der Sprüche heißt es lapidar „Wer hoch hinaus will, stürzt ab“ (Sprüche 18,12).
