Was ich an Petrus mag und menschlich finde

Fundstellen in der Bibel

Mit meiner impulsiven Veranlagung, besonders während der Jugend und Pubertät, mache ich mir nicht immer Freunde. Zum einen neigten manchmal Menschen dazu, mich zu provozieren und meine Ausbrüche zu genießen. Zum anderen lassen sich einmal von mir ausgesprochene Worte nicht mehr aus der Welt schaffen. Was mir hilft, meine impulsive Ader besser zu akzeptieren, ist der Blick auf Simon Petrus, einer der zentralen Jünger Jesu im Neuen Testament.

Die Berufung der Apostel Petrus und Andreas.
Bild: Duccio di Buoninsegna. Bereitgestellt über Meisterwerke der Malerei.

Das Gemälde aus dem 14. Jahrhundert zeigt, wie Petrus und Andreas zu Jüngern Jesu berufen werden. Wie es im Evangelium nach Lukas, Kapitel 5, Verse 1 bis 11, heißt, ermutigt Jesus zunächst die Fischer Petrus und Andreas erneut auf den See Genezareth herauszufahren, obwohl sie die ganze Nacht keinen einzigen Fisch gefangen hatten. Trotzdem vertrauten sie Jesus, mit dem Ergebnis, dass die Fischer-Netze zu reißen drohten, so viel Fische waren darin gefangen. So gewannen Andreas und Petrus das Vertrauen in Jesus. Dieser berief sie mit den Worten „Ich will euch zu Menschenfischern machen“ zu seinen Jüngern. Petrus und Andreas ließen ihr altes Leben als Fischer zurück und folgten Jesus nach.

Aufs Ganze gehen

Nachdem Petrus Jünger wurde, bleibt er eine zentrale Figur für Jesus. Jesus gab ihm für seine Nachfolge besondere Verantwortung, da er zu ihm sagte: „Du bist der Fels, auf den ich meine Kirche bauen will“ (vgl. Evangelium nach Matthäus, Kapitel 16, Vers 18). Mich interessieren besonders die Charakterzüge des Petrus. Petrus macht keine halben Sachen: So fordert er Jesus beispielsweise bei der Fußwaschung auf, nicht nur seine Füße, sondern den ganzen Körper zu waschen (vgl. Evangelium nach Johannes, Kapitel 13, Vers 8). Als Jesus auf einem hohen Berg Moses und Elia erschienen, ruft Petrus: „Jesus, Herr, es ist gut, dass wir hier bleiben! Wenn du es willst, dann baue ich drei Hütten, eine für dich und eine für Mose und auch für Elia eine!“ (Evangelium nach Matthäus, Kapitel 17, Vers 4). So gerne will Petrus das Schöne festhalten.

Angst und Loyalität

Doch Petrus ist manchmal auch gefangen zwischen Loyalität und Angst. Als Jesus vor seiner Verhaftung im Garten Gethsemane verweilt und die Soldaten sich Jesus und seinen Jüngern nähern, will Petrus sein großes Vorbild verteidigen und schlägt mit dem Schwert das Ohr eines Dieners des obersten Priesters ab (vgl. Evangelium nach Matthäus, Kapitel 26, Vers 51). Nachdem Jesus gefangen genommen wurde, ist Petrus mit großer Angst erfüllt. Er bekennt sich nicht als Jünger Jesu. Dreimal leugnet Petrus die Freundschaft zu Jesus. Bald darauf kräht der Hahn (vgl. Evangelium nach Johannes, Kapitel18, Vers 27). Jesus sagte dies voraus, aber Petrus hat es zu diesem Zeitpunkt niemals glauben können.

Ich begegne Petrus gerne bei der Bibellektüre, weil ich eigene Charakterzüge in ihm entdecke.

Werbung

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..