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Wahrnehmungslandschaften – Teil 1

Diese Artikelserie beschäftigt sich mit Sinnen und Wahrnehmung, insbesondere bei autischen Menschen. Neben einigen grundlegenden Informationen über verschiedene Wahrnehmungskanäle, beschreibe ich Unterschiede in der Wahrnehmung von Autist_innen und Nichtautist_innen und hebe häufig anzutreffende Besonderheiten hervor. Anschließend geht es darum, wie wir mit diesem individuellen „Wahrnehmungssetting“ umgehen und wie wir unserem Wahrnehmungsverarbeitungssystem dabei helfen können, nicht permanent überfordert zu sein. Dazu stelle ich die Idee der „Sensory Diet“ vor und erkläre, warum ich lieber von „Sensory Landscapes“, also Wahrnehmungslandschaften, spreche und was das bedeutet.

Steine in Nahaufnahme, im Hintergrund (unscharf) ein See und Berge

Autistische Wahrnehmung

Davon sprechen die Leute oft. Von autistischer Wahrnehmung. Wenn sie selbst keine Autist_innen sind, dann haftet dem meist etwas Mysteriöses an, weil es ihnen nicht möglich ist, wirklich nachzuvollziehen, wie ein anderer Mensch wahrnimmt. Untermalt wird das häufig mit Bildern, in denen Farben und Formen verzerrt wurden, so dass es kaum noch möglich ist zu erkennen, was eigentlich abgebildet ist. So stellen sich manche Nichtautist_innen z.B. unsere visuelle Wahrnehmung vor.

Die Wahrnehmung von autistischen Menschen weist tatsächlich einige Besonderheiten und Gemeinsamkeiten auf. Da fallen Formulierungen wie „Reizfilterschwäche“, „alles gleich laut hören“, „Reizüberflutung“, „Overload“, „Reize nicht verarbeiten können“. Was genau hat es also auf sich, mit dieser autistischen Wahrnehmung?

Die vielen Sinne des Menschen

Es ist doch so: die uns umgebende Welt ist voll von physikalischen und chemischen Signalen. Einige davon können wir wahrnehmen, andere nicht. Viele Menschen können Schall in einem bestimmten Frequenzbereich hören und Licht in einem gewissen Spektrum sehen. Das sind unsere Fernsinne. Sie ermöglichen uns einen Teil der Welt wahrzunehmen, der sich nicht in direktem Kontakt zu unserem Körper befindet und den wir nicht in/an unserem Körper „spüren“. Den Vogel, der dort oben im Baum sitzt, die Blumen auf dem Tisch, die nahegelegene Autobahn. Wir können mit unseren Fingern tasten und Berührungen auf der Haut spüren, Moleküle in der Luft riechen und wieder andere auf der Zunge schmecken. Das sind die klassichen Nahsinne. Wir spüren die Eindrücke direkt an/in unserem Körper.
Sehen (visuelle Wahrnehmung.), Hören (auditive Wahrnehmung), Tasten/Berührungen spüren (haptische/taktile Wahrnehmung), Riechen (olfaktorische Wahrnehmung), Schmecken (gustatorische Wahrnehmung). Diese fünf Sinne lernen wir schon als Kinder kennen. Sie ermöglichen uns Reize aus der uns umgebenden Welt wahrzunehmen. Also solche, die von außen auf uns einwirken.

Darüber hinaus gibt es beim Menschen weitere Wahrnehmungskanäle oder Sinne, die sich teilweise noch feiner unterteilen lassen. Sie sind, als eigenständige Sinne, weniger bekannt. Wir können Schmerzen empfinden (Nozizeption) und Temperatur wahrnehmen (Thermorezeption). Diese beiden Wahrnehmungskanäle werden manchmal mit der taktilen/haptischen Wahrnehmung verwechselt. Man bezeichnet die verschiedenen Wahrnehmungsbereiche des Tastsinns, der Nozizeption und der Thermorezeption zusammen als Oberflächensensibilität. Es sind unterschiedliche Rezeptoren für die verschiedenen Reize zuständig.
Weitere Wahrnehmungskanäle vermitteln uns Informationen über unseren eigenen Körper und seine Lage im Raum. Der Gleichgewichtssinn (vestibuläre Wahrnehmung) sagt uns etwas über die Orientierung unseres Körpers. Stehen wir aufrecht? Schwankt der Boden? Wo ist oben und wo ist unten? Der eigentliche Vestibulärsinn „sitzt“ beim Menschen im Innenohr, unsere Gleichgewichtswahrnehmung bezieht jedoch noch Informationen weiterer Sinne mit ein. Die Tiefensensibilität (propriozeptive Wahrnehmung) wird manchmal auch Körperempfinden genannt. Damit fasst man den Lagesinn, den Kraftsinn und den Bewegungssinn zusammen. Es bezeichnet also die Wahrnehmung von Körperbewegungen, der Lage von Körperteilen zueinander und den Spannungszustand von Muskeln und Sehnen. Wenn ihr die Augen schließt, einen Zeigefinger ausstreckt und versucht eure Nase mit der Fingerspitze zu berühren, könnt ihr eure Tiefensensibilität in Aktion erleben. Ihr spürt die Position eures Armes in Relation zum restlichen Körper, hier speziell der Nase. Ihr spürt, dass, wie schnell und wie weit ihr euren Arm bewegt. Habt ihr getroffen?

Besonderheiten bei Autist_innen

Bei vielen autistischen Menschen funktioniert die Wahrnehmungsverarbeitung anders, als bei nichtautistischen Menschen. Das bedeutet, dass wir grundsätzlich die gleichen Reize wahrnehmen können, wie andere Menschen, sie werden jedoch in unseren Gehirnen anders verarbeitet.
Ein zentrales Konzept ist das des Reizfilters. Alle Menschen nehmen über ihre Sinne sehr viel mehr Reize aus ihrer Umwelt auf, als sie bewusst wahrnehmen. Dazwischengeschaltet ist die Verarbeitung dieser Sinneseindrücke durch verschiedene Hirnstrukturen. Unwichtige Informationen werden automatisch herausgefiltert. Sie müssen nicht jedes Steinchen am Wegrand, jedes Summen oder Rauschen wahrnehmen. Nichtautistische Gehirne sind sozusagen sehr gut darin Prioritäten zu setzen und Wichtiges von vermeintlich Unwichtigem zu trennen. Das sorgt dafür, dass sie in dieser von vielfältigsten Reizen wimmelnden Welt überleben können, weil sie ihre Kapazitäten nur für die wichtigen Dinge verwenden und ihnen dann volle Aufmerksamkeit widmen können. Bei Autist_innen funktioniert dieser Reizfilter in der Regel nicht oder zumindest nicht so gut. Die vielen auf uns einstürmenden Reize kommen zu einem sehr viel größeren Prozentsatz ungefiltert in unserem Bewusstsein an, als bei nichtautistischen Menschen. Wir sehen eben tatsächlich jedes Steinchen, jedes Blütenblatt, jeden Baum (und dazu die Struktur seiner Rinde und das Muster, das seine Äste bilden) einzeln. Auf diese Weise übersieht man leicht den Wald. Wir hören zu jeder Zeit sehr viele verschiedene Geräusche, ohne zu wissen welche davon gerade wichtig sind, welche nicht und was sie bedeuten. Die Stimme des Gegenübers geht dabei nicht selten in einem Geräuschteppich aus allen möglichen unwichtigen Lauten der Umgebung unter, so dass es schwer bis unmöglich wird dem Gespräch zu folgen oder Sprache überhaupt als solche zu erkennen und zu verstehen. Natürlich sind wir als autistische Menschen genauso unterschiedlich, wie Menschen nunmal unterschiedlich sind. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen bestimmter Erfahrungen und manche Autist_innen würde ihre Wahrnehmung vielleicht mit anderen Worten beschreiben, als ich.

Ein weiterer Aspekt, den viele Autist_innen beschreiben und der mittlerweile in ersten Studien nachgewiesen wurde, besteht in einem Ungleichgewicht der verschiedenen Wahrnehmungskanäle untereinander. Das gibt es nicht nur bei autistischen Menschen, hier jedoch offenbar gehäuft. Das bedeutet, dass bei vielen von uns die verschiedenen Sinne unterschiedlich intensiv wahrgenommen werden. Auf manchen Sinneskanälen sind wir „hypersensibel“ während wir auf anderen „hyposensibel“ sind. Es ist individuell verschieden, welche Wahrnehmungskanäle wie sensibel sind.
Bei vielen Autist_innen ist das Gehör besonders empfindlich. Wir hören nicht nur ständig alle Geräusche in unserer Umgebung (manche auch die aus ihrem Körperinneren) gleichzeitig, sondern wir empfinden sie auch als besonders laut und störend. Darum bereiten Geräusche vielen autistischen Menschen tatsächlich Schmerzen, und zwar schon ab einer Lautstärke, die für andere Menschen noch völlig angenehm ist. Bestimmte Arten von Geräuschen können dabei besonders unangenehm sein, während andere leichter erträglich sind. Ebenso verbreitet wie eine erhöhte Geräuschempfindlichkeit, ist eine hohe Sensibilität für Helligkeit oder bestimmte Lichtfrequenzen. Viele Autist_innen verlassen selbst bei bewölktem Himmel das Haus nur mit Sonnebrille, weil sie es als zu hell empfinden. Im Haus sind die Vorhänge oft zugezogen oder die Rollos unten. Licht verursacht nicht selten Kopfschmerzen und es ist eben einfach sehr unangenehm, wenn man permanent geblendet ist. Bestimmte Arten von Licht (Neonröhren, Hochsommertage, …) sind besonders belastend. Die gleiche Überempfindlichkeit gibt es häufig bei Gerüchen, taktilen Reizen (Berührungen, Kleidung auf der Haut, Konsistenz von Nahrung im Mund) sowie beim Geschmackssinn. Die Ausprägung und die Frage, was genau als besonders angenehm oder unangenehm empfunden wird, sind wie gesagt individuell verschieden. Viele Autist_innen leiden jedoch unter zu intensiven Sinneseindrücken. Es verursacht Stress und unser Gehirn ist permanent damit beschäftigt die ungefilterten Eindrücke zu verarbeiten. Das ist sehr anstrengend, kostet Energie und erschöpft, selbst wenn man einfach nur dasitzt und „nichts“ tut. Daneben hat diese hohe Sensibilität aber auch Vorteile. Eine wirklich intensive Wahrnehmung von Musik, Farben, die Fähigkeit Details wahrzunehmen, die andere übersehen, sind nur ein paar Beispiele.

Im Kontrast zu dieser Hypersensibilität, die sich meistens auf die Sinne bezieht, die uns über Reize aus der Umgebung informieren, steht oft eine Hyposensibilität in der Wahrnehmung des eigenen Körpers. Das ist ein weniger bekannter Umstand, der jedoch Vieles erklärt. Besonders auffällig wird es bei autistischen Kindern. Schaukeln ist unter Anderem deswegen so beliebt bei Autist_innen, weil es den Gleichgewichtssinn intensiv stimuliert. Oft fehlen uns Informationen darüber, wo unser Körper sich im Raum befindet, wo unsere Gliedmaßen sich gerade aufhalten, in welcher Stellung sie sind oder auch wo unser Körper überhaupt aufhört. Diese fehlenden Informationen holen wir uns über Verhaltensweisen, die Außenstehenden als sehr ungewöhnlich oder gar „typisch autistisch“ auffallen. Beispielsweise vor- und zurückschaukeln, hin und her, auf und ab hüpfen, die Arme verdrehen, die Hände strecken oder mit ihnen wedeln, irgendwelche Bewegungen mit den Fingern, nie stillhalten, uns selbst schlagen, uns im Kreis drehen, uns unter schwere Gegenstände legen bis hin zu Selbstverletzungen unterschiedlichster Art. All das vermittelt Informationen über unseren eigenen Körper, die uns fehlen. Die Ungeschicklichkeit, die man autistischen Menschen manchmal nachsagt, wird plausibel, wenn man sich vorstellt, dass wir oft nicht spüren, wo genau unsere Arme oder Füße sich gerade befinden und wie schnell sie sich bewegen. Da ist es natürlich schwierig, nicht irgendwo dagegen zu stoßen oder etwas umzuwerfen. Beim Versuch mit geschlossenen Augen meine Nase zu treffen, stoße ich mir schonmal den Finger ins Auge 😉

Die genaue Ausprägung der verschiedenen Wahrnehmungskanäle, das kann ich nicht oft genug betonen, ist sehr individuell. Manches mag häufig vorkommen, trifft deswegen aber noch nicht auf alle autistischen Menschen zu und umgekehrt. Es ist immer eine Frage, die nur im Einzelfall genau beantwortet werden kann. Nicht selten müssen wir selbst überhaupt erstmal herausfinden und verstehen, wie unser Wahrnehmungssystem funktioniert.

(Fortsetzung bald im 2. Teil der Artikelserie)

 

Autistische Geschenke oder Geschenkideen für Autisten

Das hier wird keine Diskussion über Sinn, Zweck oder persönliche Einstellung zum sozialen Ritual des Sich-Gegenseitig-Was-Schenkens anlässlich eines christlichen Feiertags oder anderer Festlichkeiten. Auch nicht über Pro & Contra von unkontrolliertem Konsum 😉 Und überhaupt. Auch wenn das sicher alles legitime, interessante Themen sind.

Stattdessen will ich hier nur mal eine Sammlung von Sachen veröffentlichen, mit denen man autistischen Freunden und Verwandten (aber sicher nicht nur diesen) vielleicht eine Freude machen kann. Wir haben alle so unsere individuellen Vorlieben, wie alle andern Leute auch. Darum beschränk ich mich auf Sachen, die irgendwie mit Autismus in Zusammenhang stehen.

  • Loud Hands – Autistic People Speaking“ – Ein englischsprachiges Buch, herausgegeben und geschrieben von vielen verschiedenen autistischen Menschen. Sehr lesenswert, vorausgesetzt die englische Sprache stellt keine Hürde dar. (Kriegt man auch in Deutschland schnell über amazon.de.)
  • Meine Lieblingsfarben klingen“ – Ein Buch wie gemacht zum Verschenken. Lyrik trifft Malerei und Mutter eines autistischen Kindes trifft erwachsene Autistin. Nicht nur die Farben, auch die gedruckten Worte darin tanzen und klingen. Ein wirklich schönes Kooperationsprojekt mit intensiven, ausdrucksstarken Gedanken.
  • Schattenspringer“ – Hier darf natürlich auch der Schattenspringer nicht fehlen. Eine autobiographische Graphic Novel von Daniela Schreiter alias Fuchskind. Über das Aufwachsen als Autistin auf dem falschen Planeten. Sehr toll, und zwar für Groß und Klein (naja, mittelklein)! Besonders gut: Fuchskind arbeitet gerade schon am zweiten Band!
  • StimTastic“ -Ein Online-Shop der „Stimming Schmuck“ und „Stimming Spielzeug“ verkauft. Da gibt es zum Beispiel formschöne Kettenanhänger oder Armbänder aus gesundheitsverträglichem Material zum drauf Rumkauen. Diese Teile sollen recht widerstandsfähig sein, wenn auch nicht unkaputtbar (also eher Vorsicht bei Autisten, die da sehr hartnäckig zubeißen und am besten erstmal vorsichtig ausprobieren). Es gibt auch einen tollen Ring, der wiederum einen Ring enthält, den man endlos drehen kann, ohne den ganzen Ring um den Finger drehen zu müssen. Total toll! Und dann noch andere Kleinigkeiten wie Anhänger mit vielen beweglichen Teilen (Fahrradkettenteile) zum Rumspielen und Anderes. Für Weihnachten wohl schon zu spät durch den internationalen Versand. Aber bei Interesse an einer Sammelbestellung im neuen Jahr meldet euch bitte hier bei mir! Übrigens ist StimTastic auch eine Firma von Autisten für Autisten mit einer tollen Philosophie.
  • Bedruckte T-Shirts“ – Hier stellvertretend ein Shirt bei Spreadshirt mit dem Aufdruck „Es ist kein behinderter Hund, es ist eine Katze“ auf englisch (was wesentlich besser klingt, als meine Übersetzung). Man kann Stunden damit verbringen selbst T-Shirts zu kreieren (aber auch Pullis, Tassen oder anderen Kram). Bewährt haben sich zum Beispiel auch Shirts mit prägnanten Aufklärungen wie „Ich bin nicht schlecht erzogen, ich bin Autist.“ für die Kleinen oder „Nicht Anfassen, ich bin Autist“ oder sinngemäße Aussagen, die besser klingen 😉 Aber natürlich gehen auch Lieblingsirgendwas-Bilder oder was immer dem zu beschenkenden Autisten sonst so gefällt.
  • Rubiks Cube“ – Oder auch „Zauberwürfel“. Der erlebt gerade ein Comeback und ich kenne viele Autisten, die davon begeistert sind. Im verlinkten Online-Shop gibt es jede Menge Varianten und auch andere Knobelspiele. Perfekt, um sich abzulenken und Wartezeiten oder Busfahrten zu überstehen, die Finger haben was zu tun, der Kopf ist beschäftigt und Spaß macht es auch noch. Für die Fortgeschrittenen geht das Ganze dann noch auf Zeit, um den Weltmeistern im Speedcubing nachzueifern – dafür gibt’s dann besonders rund laufende hochwertige Würfel.
  • Sinneszelt“ – Ein weißes, würfelartiges Zelt, das sich beim Auspacken selbst aufstellt und als eine Art mobiler, kleiner Snoezelraum genutzt werden kann. Ein paar weiße Kissen und Decken rein und dann mit dosierten Lichteffekten arbeiten und/oder Musik hören, Sachen ertasten, sich entspannen und zurückziehen können. Besonders praktisch, weil nicht so groß und zusammengefaltet gut verstaubar – daher aber auch nicht so groß, dass Erwachsene sich darin entspannt hinlegen könnten. Aber so ein kleiner begrenzter reizarmer Raum hat ja vielleicht trotzdem seinen Reiz (RW) 😉 Ansonsten eher für die Kleinen. Am besten im abgedunkelten Raum aufstellen. Gibt es auch in schwarz, dann wird es richtig dunkel, wer das bevorzugt.
  • Hängematten, Hängesessel, Hängezelte – gibt es in unzähligen Ausführungen für drinnen und draußen. Sie sind bei vielen (nicht allen) Autisten sehr beliebt. Schaukeln wirkt auf viele von uns sehr beruhigend. Es hilft dabei wahrzunehmen, wo der eigene Körper sich im Raum befindet, indem es die Wahrnehmung der körpernahen / inneren Sinne, die bei vielen von uns (im Gegensatz zu den äußeren Sinnen wie Sehen/Riechen/Hören) nicht so ausgeprägt ist, verstärkt.
  • Gewichtswesten, -decken, -kissen, -manschetten oder -schlangen – mit schwerem Material gefüllte Textilien, die auf den Körper gelegt einen schweren, gleichmäßigen Druck erzeugen. Hilft aus ähnlichen Gründen wie das Schaukeln vielen (wie immer nicht allen!) Autisten beim Entspannen. Der eigene Körper und die Begrenzungen werden besser wahrgenommen und das vermittelt Sicherheit. Was wiederum beim Entspannen / Beruhigen hilft. Tipp: Gewichte nicht dauerhaft tragen, sondern nur nach Bedarf einsetzen. Es tritt sonst oft eine Gewöhnung ein und der positive Effekt lässt nach. Manche Autisten brauchen sehr viel Gewicht, damit es hilft – das ist individuell verschieden und muss ausprobiert werden. Kissen, Manschetten und Schlangen lassen sich auch einfach selbst herstellen, dazu gibt’s bei Gelegenheit eine Anleitung von mir. Decken und Westen sind etwas aufwändiger, aber für geübte Näher*innen auch machbar.
  • Gesellschaftsspiele, Puzzle – zumindest hier bei Autland spielen fast alle sehr gerne Gesellschaftsspiele 🙂
  • Bücher / Zubehör für die jeweiligen Spezialinteressen – Natürlich haben viele von uns ausgeprägte Interessen. Die größte Freude kann man mir machen, wenn sich jemand wirklich damit beschäftigt und mir etwas Passendes schenkt. Da wir aber selbst die größten Profis sind und feste Vorstellungen haben, hilft es hier am meisten einfach direkt zu fragen, was man sich wünscht / was man noch brauchen kann. Ich zumindest freue mich nicht weniger, wenn es keine Überraschung ist – sondern mehr, wenn es etwas ist, was ich wirklich will und brauchen kann. Also im Zweifel einfach nachfragen oder aber jemanden fragen, der sich mit dem Thema selbst sehr gut auskennt und Empfehlungen geben kann.

Habt ihr noch weitere Tipps oder Ideen? Worüber freut ihr euch besonders? Worüber hat sich euer autistisches Kind besonders gefreut? Ab in die Kommentare damit! 🙂

Viel Spaß beim Verschenken oder was natürlich auch immer geht: sich selbst beschenken! 😀

Anna